Der deutsche Energiekonzern Uniper kommt weiter gut durch die Coronakrise. Das dritte Quartal sei zwar wie erwartet schwächer ausgefallen, nach guten Zahlen aus den ersten sechs Monaten liege der Konzern aber auf Kurs, sagte Vorstandschef Andreas Schierenbeck am Dienstag. Das operative Ergebnis (EBIT) hat der Kraftwerksbetreiber in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr auf 405 Millionen Euro fast verdoppelt.
Zufrieden ist Schierenbeck mit der Entwicklung beim umstrittenen Steinkohlekraftwerk Datteln 4. Das Kraftwerk am Dortmund-Ems-Kanal war Ende Mai gegen die heftige Proteste von Klimaschützern ans Netz gegangen. Uniper haben inzwischen eine gute Menge Strom aus Datteln verkauft, sagte Schierenbeck. Das Kraftwerk sei weitaus besser verfügbar als in der Startphase erwartet.
Uniper will bis 2035 bei der Stromproduktion klimaneutral sein. In den ersten neun Monaten dieses Jahres ist der Ausstoß an Kohlendioxid bei Uniper in Deutschland aber gestiegen – von 7,9 auf 8,2 Millionen Tonnen. Das habe zum Teil mit Datteln 4 zu tun, sagte Schierenbeck. Konzernweit sanken die CO2-Emissionen im gleichen Zeitraum von 34,4 auf 30,1 Millionen Tonnen. Das ist in erster Linie eine Folge der geringeren Stromerzeugung in Russland und Großbritannien.
Schierenbeck bekräftigte die Ankündigung des Konzerns, seine deutschen Steinkohlekraftwerke mit Ausnahme von Datteln 4 bis Ende 2025 abzuschalten. Er ließ offen, ob sich der Konzern an der ersten Runde der Ausschreibung von Entschädigungen für die Stilllegung von Steinkohlekraftwerken beteiligt hat oder das künftig tun will. Die Versteigerungen hätten aber keinen Einfluss auf die Stilllegungspläne, betonte er.
APA/ag