Berliner Stromnetz geht zurück ans Land

1. Juli 2021, Berlin

Diesen Donnerstag geht das Berliner Stromnetz erstmals seit 1997 wieder offiziell in öffentliche Hand über. Bei einer feierlichen Übergabe wollen der bisherige Betreiber Stromnetz Berlin sowie die neuen Eigentümer, unter anderem vertreten durch Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) und Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne), vor dem Unternehmenssitz die Berlin-Flagge hissen.

Alte und neue Besitzer sind sich wohl selten in solcher Einigkeit begegnet. Jahrelang stritten sie vor Gericht um die Vergabe des Netzes. Schließlich bot die Stromnetz-Berlin-Mutter Vattenfall dem Senat überraschend den Verkauf an.

Beide Seiten einigten sich auf einen Kaufpreis in Höhe von 2,14 Milliarden Euro. Das Land übernimmt dafür neben der Infrastruktur das gesamte Unternehmen mitsamt Technik und aller Beschäftigten – zur Freude der Gewerkschaft Verdi. Mitte Juni stimmte das Abgeordnetenhaus dem Kauf zu.

Der rot-rot-grüne Senat versucht seit mehreren Jahren, Privatisierungen der vergangenen Jahrzehnte rückgängig zu machen. Die Konzession der Stromnetz Berlin GmbH war formell bereits 2014 ausgelaufen. Das Land hatte den Betrieb bei der anschließenden Ausschreibung an ein staatliches Unternehmen vergeben. Dagegen hatte sich Vattenfall über mehrere gerichtliche Instanzen gewehrt.

Das Angebot des schwedischen Mutterkonzerns im vergangenen Herbst kam überraschend. Vattenfall begründete den Verkauf seither stets damit, einen wirtschaftlichen Unsicherheitsfaktor loswerden zu wollen.

APA/dpa

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