Energiepreise auf Vorkrisenniveau

5. Oktober 2021, Wien

Die Energiepreise für österreichische Haushalte lagen im August 15,2 % über dem Vorjahresniveau. Die Haushaltspreise für Gas stiegen im August 2021 im Vergleich zum Juli um 2,4 %. Im Jahresvergleich lagen die Gaspreise damit um beachtliche 7,1 %über dem Wert vom August 2020. Die Haushaltspreise für Strom stiegen im Monatsvergleich um 1,9 %. Im Jahresvergleich lagen sie ebenfalls um 7 %höher.


Während die Preise für Treibstoff weiter steigen (siehe Grafik), haben sie sich bei Heizöl stabilisiert. Die Preise lagen im Jahresvergleich zwar um 30,1 %über dem Wert vom August 2020, die Preissteigerungen in den letzten Monaten kamen aber zum Stillstand. Gegenüber Juli 2021 gab es mit 1 %sogar einen kleinen Rückgang. Eine Tankfüllung von 3000 Litern kostete aber immer noch deutlich über 500 Euro mehr als vor einem Jahr.


Erfreuliches berichtet der Stromnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG). Mitte Mai bis Ende August konnte der Stromverbrauch in Österreich praktisch zu 100 %aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. Das bedeutet: Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen war in diesem Zeitraum zumindest gleich hoch wie der Verbrauch. Um die Energiewende nach dem EU-Klimapaket „Fit for 55“ aber zu schaffen, brauche es eine Verdoppelung der Investitionen ins Stromnetz, so der Strom-Branchenverband Eurelectric. Bis 2030 solle die Stromerzeugungskapazität um 27 % steigen. Um diese Menge an Strom CO 2-neutral zu liefern, brauche es eine Verdoppelung der Investitionen ins Netz auf 55 Mrd. Euro jährlich und eine Erhöhung der Gelder für die Errichtung von sauberen Erzeugungskapazitäten auf 75 Mrd. Euro pro Jahr.

Tiroler Tageszeitung

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