Der deutsche Energiekonzern RWE hat in Dänemark einen Auftrag zum Bau eines Offshore Windparks an Land gezogen. RWE sei per Los aus der Ausschreibung als Sieger hervorgegangen, teilte die dänische Energiebehörde am Mittwoch mit. Bei dem Windpark handle es sich um den bisher größten seiner Art in Dänemark. Der Wettbewerb sei so groß gewesen, dass weltweit zum ersten Mal der Gewinner einer Offshore-Ausschreibung einem Staat auch noch einen Zuschlag bezahle.
Dänemark sei einer der wichtigsten Offshore-Märkte in Europa mit großen Wachstumsambitionen, erklärte RWE. Der Windpark mit dem Namen Thor werde vor der dänischen Westküste errichtet und solle im Jahr 2027 seinen vollen Betrieb aufnehmen, erklärte RWE. Nach seiner vollständigen Inbetriebnahme könne Thor so viel Ökostrom erzeugen, dass er umgerechnet den Bedarf von rund 1,4 Millionen dänischen Haushalten decken könnte.
RWE stach damit den dänischen Konkurrenten Orsted aus. Der Weltmarktführer für Offshore-Windanlagen hatte ebenfalls seinen Hut in den Ring geworfen. Der Energiebehörde zufolge wird RWE in den ersten Jahren der Produktion dem Staat einen Abschlag von insgesamt etwa 2,8 Milliarden dänische Kronen (376,51 Mio. Euro) zahlen. Der Wettbewerb für Ausschreibungen hat extrem zugenommen. Da die Anlagenpreise stark gesunken sind, haben die Bieter mehr Spielraum für Zugeständnisse. Die Investitionskosten für Thor werden auf 15,5 Mrd. Dänische Kronen (2,08 Mrd. Euro) geschätzt. Thor ist einer von drei großen Offshore Windparks, die Dänemark plant, um bis 2030 seinen Kohlendioxid-Ausstoß im Vergleich zu 1990 um 70 Prozent zu senken.
RWE ist in Österreich maßgeblich an der Kärntner Kelag beteiligt. Im Aufsichtsrat sitzt der frühere Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP).
APA/ag