Kärntner Energieversorger stellen sich auf den Notfall ein

27. Dezember 2021

Von der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus ist auch Kärntens Wirtschaft unmittelbar betroffen. Nicht nur aufgrund von Maßnahmen wie 2G, Reisewarnungen und Einschränkungen für Hotellerie und Gastronomie sowie befürchteter weiterer Lockdowns. Auch, weil die erwartete hohe Zahl an gleichzeitigen Erkrankungen und Quarantänefällen die kritische Infrastruktur schwer in Mitleidenschaft ziehen könnte. Zentral ist die Aufrechterhaltung einer stabilen Energie-Versorgung.


Für die Kelag koordiniert Christian Rupp den konzernweiten Krisenstab. Die im November wegen Delta bereits verschärften Maßnahmen blieben aufrecht, erklärt Rupp. Für Kraftwerke und Wärmeversorgung werden die Teams weiterhin strikt getrennt und Kontakte der Mitarbeiter untereinander minimiert. Besonders streng reglementiert ist die Arbeit in Leitstellen, in denen Energieflüsse zentral gesteuert werden. Hier gelten bei der Kelag höchste Sicherheitsstandards, sagt Rupp: Unter anderem Schleusensysteme, die physische Kontakte bei der Schichtübergabe ausschließen sollen. Rupp: „Wir haben Omikron am Radar.“ Wenn sich die Lage verschärft, treten stufenweise schärfere Regeln in Kraft. „Wir werden die geeigneten Maßnahmen setzen, um in den kommenden Wochen die Versorgung mit Strom, Gas und Wärme sicherzustellen.“ Die Kasernierung des Personals sei aber erst „in letzter Konsequenz“ vorstellbar. Bei der Stadtwerke-Tochter Energie Klagenfurt ist man auf die Ausrufung eines Notfalls vorbereitet, „wenn tatsächlich eine Wand an Infektionen auf uns zukommt“, erklärt STW AG-Vorstand Erwin Smole. Acht Mitarbeiter müssten dann ihren Lebensmittelpunkt in die Warte verlegen, von der aus Stromnetz, Fernwärme und Gas für Klagenfurt gesteuert werden.


Eine Kasernierung von Mitarbeitern in Leitstellen erfolgt bei Energieversorgern „in letzter Konsequenz“.

Kleine Zeitung

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