Energiekonzern erzeugt Fernwärme mit Erdöl statt Gas
Eines der Fernwärmekraftwerke der Energie Steiermark läuft teilweise mit Erdöl statt Gas. Das führte am Dienstag zu einer Debatte im Landtag, befeuert von den Neos: Klubobmann Niko Swatek wollte von Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) wissen, wie das mit dem Klimaschutzgedanken vereinbar sei? Immerhin propagiere die Landesregierung für private Haushalte den Umstieg von Öl auf andere Brennstoffe. „Diese energiepolitische Geisterfahrt muss ein Ende haben“, forderte der Neos-Mandatar.
Lackner blieb jedoch vage und verwies darauf, dass „Dekarbonisierung der Fernwärme ein Baustein“ sei. Die 271 Nah-und Fernwärmenetze seien auf einem guten Weg, versicherte Lackner, doch „die Fernwärmeversorgung lässt sich nicht von heute auf morgen umstellen“. Öl werde zwar „keine Zukunft“ in der Fernwärme haben, aber „Versorgungssicherheit und Preisstabilität für Abnehmer muss gesichert sein“.
Schuld ist der Gaspreis
Damit argumentierte der Energiekonzern er steht mehrheitlich im Landeseigentum bereits vergangene Woche. Im Werk in der Grazer Puchstraße seien alte Kessel vorübergehend wieder auf Ölbetrieb umgestellt worden. Begründet wurde das mit dem hohen Gaspreis.
Politisch bleibt das Thema weiterhin heiß: Für die Neos war die Antwort der Umweltlandesrätin „eine Bankrotterklärung für die Umweltweltpolitik“, wie Swatek monierte, zumal Lackner Nachfragen an die Beteiligungsreferenten in der Regierung verwies, also an die Landeschefs Hermann Schützenhöfer (ÖVP) und Anton Lang (SPÖ). Die Grünen fachten die Debatte weiter an: Sie richteten am Dienstag schriftlich 21 Fragen an Lackner, da die bisherige Auskunft „völlig unbefriedigend“ gewesen sei.
Kurier