Der deutsche Gasversorger Uniper hat ein ungewöhnliches Tauschgeschäft vorgeschlagen, bei dem für Asien bestimmtes Flüssiggas aus den USA nach Europa umgeleitet würde, um dort Versorgungslücken zu stopfen. Dem Plan zufolge würden asiatische Kunden dafür Gas des australischen Uniper-Kooperationspartners Woodside erhalten, wie Uniper am Donnerstag mitteilte. Das Unternehmen bestätigte damit die Angaben von Händlern, die von dem Vorschlag berichtet hatten.
Ein Vorteil des Plans könnte sein, dass das US-Gas schon in Tankschiffen auf dem Atlantik unterwegs ist und damit früher in Europa verfügbar wäre als das Gas aus Australien. Außerdem würden so teure und klimaschädliche Transportwege verkürzt. Uniper teilte mit, man könnte im kommenden Winter auf diese Möglichkeit zurückgreifen, falls Europa das Gas dann brauche. Zum Zeitplan und den möglichen Gasmengen wollte sich das Unternehmen nicht äußern.
Uniper war durch die Drosselung russischer Gas-Lieferungen in Schieflage geraten und musste vom deutschen Staat gerettet werden, der nun bei dem Düsseldorfer Konzern einsteigt und über die Förderbank KfW milliardenschwere Kredite gibt.
APA/ag