Gaskraftwerk „Herne 6“ soll Strom und Wärme produzieren

1. September 2022, Herne
Das neue Gas- und Dampfturbinenkraftwerk - Herne, APA/dpa

In Herne im deutschen Ruhrgebiet soll am Freitag ein neues Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) seinen kommerziellen Betrieb aufnehmen. Das „Herne 6“ genannte Kraftwerk soll Strom und Fernwärme erzeugen. Eigentümer sind je zur Hälfte der Energiekonzern Steag und der Technologiekonzern Siemens. Die Anlage hat eine elektrische Leistung von 608 Megawatt und eine thermische Leistung von 400 Megawatt, wie die Steag GmbH berichtete.

Mit der in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) produzierten Wärme können nach früheren Angaben bis zu 250.000 Haushalte im Ruhrgebiet beheizt werden. Die beiden Unternehmen investierten einen „mittleren dreistelligen Millionenbetrag“. Nach früheren Angaben von Siemens schafft die Anlage einen Gesamtnutzungsgrad des Brennstoffs Erdgas von über 85 Prozent.

„Das neue GuD Herne wird aufgrund seines hohen Wirkungsgrads dabei helfen, Erdgas – wie derzeit politisch gefordert ist – zu sparen, denn die Anlage verbraucht im Vergleich zu älteren Gaskraftwerken erheblich weniger Erdgas für die Erbringung der gleichen Erzeugungsleistung“, erklärte ein Steag-Sprecher. Die Anlage kann anteilig auch mit Wasserstoff betrieben werden. Voraussichtlich werde zunächst nur Strom produziert. Die Wärmeauskopplung werde zunächst weiter über den Steinkohleblock Herne 4 erfolgen.

„Die Anlage wird zur Stabilisierung des Stromnetzes und des Strommarktes gebraucht, weil sie rund um die Uhr Grundlast bereitstellen kann“, sagte der Sprecher. Sie werde gewissermaßen „das Backup für eine sichere Stromversorgung“. Die derzeitige Vermarktungssituation sei gut. Mehrere Stromversorger hätten sich Grundlaststrommengen über Termingeschäfte gesichert. „Das für die Verstromung benötigte Erdgas kaufen wir am Gasmarkt ein.“

Ein Probebetrieb hatte bereits am 3. August begonnen. Am 2. September ist die Schlussabnahme geplant. „Die Anlage kann ab diesem Zeitpunkt jederzeit am Strommarkt teilnehmen, sofern dies wirtschaftlich sinnvoll ist“, hieß es.

APA/dpa

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