Trotz „Bremse“: Strom, Gas und Fernwärme teurer als im Vorjahr

8. Feber 2023

Haushalte. Die Preise für Haushaltsenergie sind im Dezember zum zweiten Mal in Folge gesunken. Der von der Energieagentur berechnete Energiepreisindex (EPI) ist im Vergleich zum Vormonat November um 10,9 Prozent gefallen, das ist der größte monatliche Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2000. Grund dafür sind gesunkene Preise für Treibstoffe, Heizöl und Strom. Im Jahresvergleich lagen die Preise freilich um 26,7 Prozent höher und damit weiterhin auf extrem hohem Niveau.

Ein Grund für den Preisrückgang sei das Inkrafttreten der Stromkostenbremse. Dadurch wird der Strompreis (netto Arbeitspreis) bis zu einem Verbrauch von 2.900 Kilowattstunden (kWh) für alle Haushalte automatisch auf 10 Cent pro kWh gedeckelt, der Staat subventioniert die Differenz. Die Haushaltspreise für Strom fielen damit im Vergleich zum November 2022 um 21,2 Prozent, auch im Jahresvergleich lagen die Preise um 7,5 Prozent niedriger.

Neue Preiserhöhungen

„Mit Dezember 2022 liefen aber bestehende Preisgarantien aus und einige Energieversorger haben für Jänner bereits Preiserhöhungen im Rahmen ihrer regelmäßigen Preisanpassungen durchgeführt. Zusätzlich sind die neuen, deutlich gestiegenen Netzverlustentgelte in Kraft getreten. In Summe wird der Effekt der Stromkostenbremse damit zumindest kurzfristig überlagert werden“, sagte Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur.

Beim Gas sanken die Haushaltspreise im Monatsvergleich um 2,4 Prozent, im Jahresvergleich verteuerte sich der Brennstoff allerdings um ganze 92,7 Prozent. Fernwärme war im Dezember der einzige Energieträger mit steigenden Preisen: Gegenüber November ergab sich ein Plus von 6,6 Prozent, im Jahresvergleich stieg der Preis um 72,2 Prozent.

Kurier

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