Nach Gas-Preissprung winkt Verbilligung 2024

17. Mai 2023

Die Tigas rechnet mit sicherer Versorgung auch im nächsten Winter -und nach Millionenverlusten heuer mit einem ausgeglichenen Ergebnis.

Innsbruck – Mit Auslaufen der Preisgarantie verdoppelt sich, wie berichtet, für etwa 40.000 Hauhaltskunden der Arbeitspreis ab 1. Juli von 5,85 auf 11,93 Cent brutto pro Kilowattstunde -ohne den bis Jahresende befristeten Aktionsbonus von 3,12 Cent brutto pro Kilowattstunde wäre der Preissprung noch um einiges massiver ausgefallen.
„Wir haben auch aufgrund der gültigen Regelungen keine Möglichkeit, noch günstiger anzubieten“, betonen die Tigas-Geschäftsführer Martin Grubhofer und Georg Tollinger gegenüber der TT. Die Tigas habe den niedrigsten Preis aller Landesversorger.

Das neue Preisangebot gelte auch für die etwa 2000 Kunden, die im Vorjahr bei anderen Versorgern abgesprungen seien bzw. gekündigt wurden. Für diese werde es mit 1. Juli um 55 Prozent günstiger als bisher, für geschätzte 15.000 bis 20.000 Wohnungen gemeinnütziger und privater Wohnbauträger werde es um 40 Prozent günstiger, so Grubhofer.
Man werde die Marktlage weiter genau beobachten und hoffe, den Rabatt auch im ersten Halbjahr 2024 fortführen zu können. Wenn dann die Einkaufspreise, wie erhofft, weiter nachgeben sollten, könnte es ab Mitte 2024 um einiges billiger werden.

Nachdem im letzten Winter die als Folge der russischen Kürzungen befürchteten Versorgungsengpässe ausgeblieben sind, herrscht auch für den kommenden Winter Optimismus. „Für den nächsten Winter haben wir eingekauft“, so Tollinger. Zudem liege der Speicherstand in Österreich bei 65 Terawattstunden, vor einem Jahr sein es nur 10 TWh gewesen. Das Gesamtspeichervolumen liege bei 93 TWh, auch die Tigas selbst hat neben den anderen Lieferverträgen für einen Monatsverbrauch selbst eingespeichert. Mit dem 500-Gigawattstunden-Speicher werde man wohl auch die vom Energieministerium geplante verschärfte Vorsorgeverpflichtung (bisher 200 GWh) schon erfüllen.

Das Gas für Tirol kommt aus Deutschland, wo es gar kein russisches Gas mehr gebe (im restlichen Österreich sind es immer noch 70 Prozent). Über 37 Prozent kommen aus Norwegen, knapp 33 Prozent aus Holland und der Rest großteils aus LNG-Terminals. Dass aus dem Speicher Haidach auch Bayern mitversorgt werden könne, sei sehr positiv für Tirols Liefersicherheit, betonen die Tigas-Chefs. Die Tiwag-Tochter hofft, nach zwei tiefroten Jahren mit einem kumulierten Verlust von 10 Mio. Euro heuer ein ausgeglichenes Handelsergebnis zu erzielen.

In Sachen Klima-und Energiewende und geplanter Ausstieg aus fossilen Energieträgern sieht sich die Tigas gerüstet. „Unser Netz kann alles, wir sind auch ready für den Transport von Biogas und Wasserstoff“, so Grubhofer und Tollinger. Man müsse davon ausgehen, dass für das Schaffen der Energiewende bis zu 30 Prozent mehr Strom und auch Gas (davon allerdings sehr viel Biogas und Wasserstoff) benötigt werden.

Vieles hänge auch von den Einsparungen durch die Gebäudedämmung ab. Geplant seien 3 Prozent Einsparung pro Jahr, seit Jahren dümple man aber bei nur 1 Prozent. Hier gehe es bis 2040 durch das Kumulieren ähnlich dem „Zinseszins-Effekt“ um eine Differenz von bis zu 35 Prozent des Verbrauchs.

Tiroler Tageszeitung

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