Stromtankstelle ohne CO2-Fußabdruck

14. November 2023, Bregenz

Vorarlberger Innovationstreiber bauen „Zero CO2 Ladepark“ in Bregenz. Interesse aus ganz Europa.

Auf dem Gelände der illwerke vkw in Bregenz realisieren der PV-Experte doma vkw und das Lustenauer Textilbeton-Startup Basalt+ das Projekt „Zero CO2 Ladepark Bregenz“, einen neuen Schnell-Ladepark für E-Mobilität, bei dem innovative Technologien und digitale Prozesse für ein durchgehend nachhaltiges Bauwerk eingesetzt werden.

Nachhaltig regional

„Eine moderne Ladestation muss alle Nachhaltigkeitskriterien erfüllen“, ist Helmut Burtscher, Geschäftsführer von doma vkw, überzeugt. Es werde bei dieser Ladestation nicht nur erneuerbare Energie für die Elektroautos geliefert, der neue Ladepark müsse auch als Bauwerk höchsten Anforderungen standhalten – vom Design über die Materialien bis zur Bauweise: Zero CO2 sei das Ziel und dafür brauche es innovative Konzepte für eine ganzheitliche Herangehensweise.

Burtscher hat sich deshalb für eine Kooperation mit dem Lustenauer Startup Basalt+ entschieden: „CO2-freier Textilfaserbeton ist der Baustoff der Zukunft und stark im Kommen. Bei Basalt+ hat mich der Einsatz des traditionellen heimischen Stick-Knowhows für die Produktion eines einzigartigen High-Tech-Baustoffs fasziniert. Basalt+ hat es in kürzester Zeit geschafft, Basaltbeton als neuen CO2-armen Baustoff zu etablieren.“ Auch die verwendete Betonrezeptur erfüllt größtmögliche Nachhaltigkeitskriterien. Der Zuschlagstoff basiert auf technischem Kohlenstoff, der als Grundlage im EnergieWerk Ilg in Dornbirn gewonnen wird. Die energiesparende LED-Beleuchtung stammt ebenfalls aus Vorarlberg von Zumtobel.

Basaltbeton, Photovoltaik, Holz

Die neuen Ladeparks fallen durch ihr außergewöhnliches Design auf. Die Dachflächen werden in Holzbauweise ausgeführt, die Dachhaut besteht aus transparenten Photovoltaik-Modulen. Die zentralen Stützen aus Basaltbeton lassen die Dachkonstruktion über den Ladeboxen schweben. Der erste Ladepark in Bregenz umfasst acht Ladeplätze mit entsprechenden Hochleistungsstationen, er hat eine Photovoltaik-Fläche von 185 Quadratmetern und erzeugt 22.000 Kilowattstunden erneuerbaren Strom im Jahr. Das System ist modular. Basalt+ Geschäftsführer Wolfgang Fiel: „Durch unsere Kooperation mit dem Wiener Unternehmer John Renos konnten wir Basaltbeton als Erste in Österreich für Projekte mit hohem Nachhaltigkeitsanspruch auf den Markt bringen.“

Die TU Wien, die sich intensiv mit der Erforschung von Basaltbeton beschäftigt und mit Basalt+ zusammenarbeitet, begleitet den Prozess und berechnet die CO2-Bilanz des neuen Ladeparks.

Internationale Verbreitung

Nach der Prüfung durch die TU Wien kann mit der Umsetzung des Projekts begonnen werden. Mit der Fertigstellung wird bis März 2024 gerechnet. Der „Zero CO2 Ladepark“ Bregenz ist schon jetzt ein international gefragtes Modell, weil hier in einem einzigen Bauwerk alle Nachhaltigkeitsziele konsequent verfolgt werden. VN-sca

Vorarlberger Nachrichten

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