Rund 160 Kilometer südwestlich der EU-Inselrepublik Zypern sind erneut Erdgasvorkommen entdeckt worden. Dies berichtete am Freitag der zypriotische Rundfunk (RIK) und die halbamtliche Nachrichtenagentur KYPE. Das italienisch-französische Energie-Konsortium Eni-Total habe die Entdeckung bei Forschungsarbeiten gemacht, die mehr als ein Jahr dauerten. Der Umfang des Erdgasfeldes sei noch nicht bekannt, hieß es.
Es ist mittlerweile das vierte Erdgasfeld, das unterhalb des Meeresbodens innerhalb der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Zyperns entdeckt wird. Diese Funde könnten Europa die Möglichkeit geben, sich von russischen Gas-Lieferungen weiter unabhängig zu machen. Bereits 2011 und 2022 hatten die US-Firma Noble Energy und die italienische Eni bei Bohrungen drei andere große Erdgasfelder südlich der drittgrößten Mittelmeerinsel entdeckt.
Bis jetzt konnte jedoch kein Erdgas gewonnen werden, weil ein Streit mit der Türkei um die Ausbeutung des Rohstoffs seit Jahren andauert. Zypern ist seit 1974 in einen griechisch-zypriotischen Teil im Süden und einen türkisch-zypriotischen Teil im Norden der Insel geteilt. Solange es keine Lösung der Zypern-Frage gibt, sperrt sich Ankara gegen die Ausbeutung der Erdgasfelder und die Forschung nach weiteren Vorkommen.
APA/dpa