Voest will Stromförderung bis 2030

24. Jänner 2024, Wien

Österreich müsse den anderen EU-Ländern aus Wettbewerbsgründen folgen.

Hohe Energiepreise sind – neben hohen Lohnkosten – einer der bestimmenden Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs. Besonders betroffen sind dabei energieintensive Industriebetriebe, denn diese leiden zusätzlich auch unter den CO2-Kosten. Um zu verhindern, dass solche Betriebe abwandern, hat die EU die Möglichkeit der Strompreiskompensation geschaffen. Ein Instrument, das in vielen EU-Ländern bis 2030 gilt, hierzulande jedoch nur auf ein Jahr beschränkt in Kraft ist.

Das sollte geändert werden, forderte Voestalpine-Chef Herbert Eibensteiner am Montagabend vor Journalisten in Wien. Auch in Österreich solle die Strompreiskompensation bis 2030 verlängert werden. Denn das Instrument habe sich als Standortschutz bewährt. „Seitens der EU könnte Österreich dieses wirksame Instrument jederzeit verlängern, es scheitert somit ausschließlich am heimischen politischen Willen.“

Bisher erhält die Voest rund 50 Mio. Euro pro Jahr aus der Strompreiskompensation. Doch durch den Ersatz von fossil betriebenen Hochöfen durch strombetriebene Lichtbogenöfen werde der Stromverbrauch der Voest in den kommenden Jahren deutlich ansteigen. Das dürfte auch die Kompensation – im Fall einer Verlängerung – ansteigen lassen, allerdings würde sie weiterhin deutlich unter 100Mio. Euro im Jahr bleiben.

Der Umstieg auf strombetriebene Hochöfen ist Teil der Strategie der Voest, die Stahlproduktion „grün“ zu machen. Bisher ist das Unternehmen in Österreich für rund 15Prozent der Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich. Durch die beiden neuen Elektrolichtbogenöfen, die um 1,5 Mrd. Euro in Linz und Donawitz errichtet werden sollen, soll dieser Wert um bis zu 30 Prozent sinken. Für die gesamte Republik bedeutete dies eine Reduktion der CO2-Emissionen um fünf Prozent.

Zusätzlich müsse auch der Ausbau der Stromnetze dringend beschleunigt werden. Vor allem im Zentralraum Oberösterreich fehle hier eine wichtige Leitung, so Eibensteiner.

Die Presse

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