Grazer Masterplan für die Photovoltaik

14. Feber 2024

Mit PV-Anlagen will Graz die Hälfte seines Stromverbrauchs selbst erzeugen.

Das ist die größte Einzelmaßnahme, um unsere Klimaziele für das Haus Graz bis 2030 zu erreichen“, eröffnete Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) am Freitag die Präsentation des Photovoltaik-Masterplans. Ziel ist es, durch die Errichtung neuer Photovoltaikanlagen CO₂ einzusparen und das Haus Graz, bestehend aus Stadtverwaltung und sämtlichen städtischen Unternehmen, widerstandsfähiger gegen Strompreisschwankungen zu machen. „Wir alle haben in den vergangenen drei Jahren gemerkt, wie volatil die Strompreise sein können“, erinnert Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ). Bis 2027 soll knapp ein Drittel des Strombedarfs aus Sonnenenergie gedeckt werden, bis 2030 50 Prozent.

Um das Ziel zu erreichen, werden im ersten Umsetzungspaket 2024 bis 2026 insgesamt 34,5 Millionen Euro aus dem städtischen Investitionsfonds investiert. „Das ist Geld, das wieder reinkommt“, so der Finanzstadtrat, „je nach Strompreis wird sich diese Summe voraussichtlich in elf bis 13 Jahren amortisiert haben und so das Grazer Budget langfristig entlasten“.

79 Anlagen auf 56 Standorten sind in Planung. „Ungenutzte Flächen, wie sie zum Beispiel am Flughafen Graz zu finden sind, sind für die Stromerzeugung aus Sonnenenergie unverzichtbar“, sagt Energie Graz-Geschäftsführer Boris Papousek. Auch Freiflächen der Wasserwirtschaft werden sukzessive mit den glänzenden Panels bestückt. Umweltamtsleiter Werner Prutsch erklärt: „Um den Umstieg auf eine kohlenstoffarme Energiewirtschaft zu erreichen, sind wir auf strombasierte Lösungen angewiesen“.

Nach dem Beschluss in der nächsten Gemeinderatssitzung folgen letzte Prüfschritte, bevor Gutachten und behördliche Genehmigungen eingeholt werden. Noch in diesem Jahr sollen die ersten PV-Anlagen realisiert werden.
Helena Pichler

Für den Umstieg auf eine kohlenstoffarme Energiewirtschaft braucht es strombasierte Lösungen. Werner Prutsch

Kleine Zeitung

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