„Die Diskussion dreht sich nur noch darum, wann“, sagt Tschechiens Umweltminister Petr Hladik

Tschechien brauche vier neue Atomreaktoren – zwei in dem südmährischen Atomkraftwerk Dukovany und zwei im südböhmischen Temelin. Das bekräftigte der tschechische Umweltminister Petr Hladik am Sonntag in einer Debatte im Tschechischen Fernsehen (CT).

„Die Diskussion dreht sich nur noch darum, wann“, sagte der Minister. Ihm zufolge will die Regierung bis Ende Juni darüber entscheiden, wie viele neue Reaktoren letztendlich gebaut werden.

Der liberalkonservative Ministerpräsident Petr Fiala hatte schon vor geraumer Zeit mit der Ankündigung überrascht, bis zu vier neue Reaktorblöcke auf einen Schlag in Auftrag geben zu wollen. Die laufende Ausschreibung, die ursprünglich nur die Fertigstellung eines neuen Reaktors in Dukovany bis 2036 vorsah, wurde umgehend erweitert.

Es sei offensichtlich, sagte Hladik am Sonntag, dass Tschechien vier neue Reaktoren benötigen werde. Es werde diskutiert, in welchem zeitlichen Rahmen es notwendig sein werde, sie zu bauen. Die Angebote der Anbieter würden darüber entscheiden, wie viele Blöcke die Regierung in der aktuellen Ausschreibung vergebe. Laut Hladik werde bei der Auswahl entscheidend sein, dass die Reaktorblöcke langfristig niedrige Strompreise und Energiesicherheit gewährleisteten. Sollte sich herausstellen, dass es vorteilhaft sei, alle vier Reaktoren gleichzeitig in Auftrag zu geben, werde die Regierung so entscheiden, sagte Hladik.

Ende Jänner forderte die Regierung die französische EDF und die südkoreanische KHNP, die im Rennen um den Riesenauftrag geblieben sind, auf, verbindliche Angebote für den Bau von bis zu vier neuen Reaktoren in Dukovany und Temelin vorzulegen. Beide Unternehmen haben dafür bis Ende April Zeit. Die Regierung sollte dann im Sommer den Gewinner bekannt geben und auch die Anzahl der Reaktoren, die sie bauen will, hieß es.

Oberösterreichische Nachrichten