
Unternehmen planen Investitionsoffensive.
Allianz. Rund 20 österreichische Unternehmen aus den Bereichen Energie, Mobilität und Digitalisierung, darunter die AUA, APG, Asfinag, A1 Telekom Austria, der Flughafen Wien, die ÖBB und der Verbund, wollen bis 2030 50 Mrd. Euro in die heimische Infrastruktur investieren. Das ist das Ergebnis eines Runden Tisches, zu dem Infrastrukturminister Peter Hanke (SPÖ) am Dienstag geladen hatte.
Es gehe darum, die Wirtschafts- und Innovationskraft zu bündeln, sagte der Minister. Diskutiert wurden bei dem Treffen auch Maßnahmen zum Bürokratieabbau und One-Stop-Shops für Genehmigungsverfahren, klarere gesetzliche Rahmenbedingungen sowie eine stärkere Stimme Österreichs in Brüssel. Die Rahmenbedingungen müssten stimmen und angepasst werden, sagte Hanke. Er stellte einen regelmäßigen Austausch mit den Firmen in Aussicht, die sich zur Allianz Zukunftsoffensive Verkehr und Infrastruktur (ZOVI) zusammengeschlossen haben: „Wir versuchen einen klaren Schulterschluss mit den Unternehmen zu gehen.“ Mit dem Paket wolle man auch ein Signal für den Wirtschaftsstandort Österreich setzen.
Von ÖBB bis AUA
Enthalten sind in den angekündigten Investitionen etwa 19,7 Mrd. Euro, die für den Bahnausbau im ÖBB-Rahmenplan 2025–2030 vorgesehen sind. Auch die Asfinag will bis 2030 11,8 Mrd. Euro in den Straßenbau investieren. Es gelte alle Verkehrsträger und Dienstleister zusammenzudenken, sagte der Infrastrukturminister. Er sprach auch ein „klares Bekenntnis zur Luftfahrt“ aus.
Gebühren zu hoch
Die AUA will bis Mitte der 2030er-Jahre insgesamt fünf Mrd. Euro in die Hand nehmen, um ihre Flugzeugflotte technisch auf den neuesten Stand zu bringen. Die Kosten, darunter Gebühren und Abgaben, seien in Österreich in den vergangenen Jahren allerdings aus dem Ruder gelaufen, beklagte die Chefin der Lufthansa-Tochter, Annette Mann. Pro Passagier seien sie doppelt so hoch wie in Brüssel und fünfmal so hoch wie in Madrid. Mann mahnte Rahmenbedingungen ein, unter denen die Fluglinie wettbewerbsfähig anbieten könne. Dazu wolle man auch über die Digitalisierung neue Ideen entwickeln.
Auch A1-Chef Marcus Grausam sprach sich für bessere Rahmenbedingungen aus. Sein Unternehmen investiert pro Jahr eine halbe Mrd. Euro in den Ausbau der digitalen Infrastruktur, etwa in Glasfaserausbau. Maßnahmen zur Entbürokratisierung könnten dabei mehr helfen als Förderungen, meinte der A1-Chef. Grausam regte auch eine bessere Koordination der Baumaßnahmen an: „Dann müssen Straßen nur einmal aufgegraben werden.“
Kurier