Niederösterreichs Grüne kritisieren Photovoltaik-Zonenplan

22. August 2022, St.Pölten
Auf 138 Bereichen könnten laut Plan PV-Flächen realisiert werden - Gottesgabe, APA/dpa

Der Photovoltaik-Zonenplan für Anlagen auf Freiflächen in Niederösterreich ist am Montag von den Grünen kritisiert worden. Landessprecherin Helga Krismer sah eine „herbe Niederlage im Kampf um Energiesicherheit“. Ermöglicht würde nur ein Bruchteil der PV-Anlagen, die nötig sind. Der Plan ging Ende Juli für acht Wochen in Begutachtung und soll – nach Einarbeitung von Stellungnahmen – im Herbst von der Landesregierung beschlossen werden.

Vorgesehen sind 138 Bereiche, in denen 1.288 Hektar an PV-Flächen realisiert werden könnten. Vorgelegt worden sei „eine strenge, aber schnelle Zonierung“ mit dem Ziel, dass Freiflächen-Anlagen in klar definierten Bereichen entstehen, war von LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) betont worden.

Für Krismer sind die im Plan vorgesehenen Maßnahmen „zu wenig, zu langsam, zu bürokratisch“. Von den 30.000 aus Gemeinden gemeldeten Hektar, die für PV-Anlagen in Frage kommen könnten, würden nur rund 1.300 übrig bleiben. Dies sei auf dem Weg zur Energiewende ein zu geringer Wert.

Gefordert wurden von Krismer „mutigere Landesgesetze“. Weiters müsse der Ausbau erneuerbarer Energien zum öffentlichen Interesse erklärt werden. Eingegriffen werden müsse zudem in bereits vorhandenen Baubestand. „Wenn ein Flachdach – etwa im Gewerbegebiet – für eine Photovoltaik-Anlage taugt, ist innerhalb einer Frist nachzurüsten.“

In einer der APA übermittelten Reaktion verwies LAbg. Josef Edlinger, Sprecher für Naturschutz und Umwelt der ÖVP Niederösterreich, auf den im Landtag auch mit den Stimmen der Grünen beschlossenen Klima- und Energiefahrplan des Landes, der bis 2030 eine Verdreifachung der Energiegewinnung aus Photovoltaik sowie den sparsamen Umgang mit Böden vorsehe. „Alle Parteien in Niederösterreich sind sich einig – wir brauchen eine Energiewende mit Hausverstand. Das heißt, möglichst viel Photovoltaik auf Flächen wie Dächern, Parkplätzen oder alten Deponien – nicht auf ökologisch oder landwirtschaftlich wertvollen Flächen. Der vorgelegte PV-Zonenplan berücksichtigt diese Vorgaben“, wurde betont. Einigkeit bestehe in Niederösterreich auch, was „die dringend notwendige Beschleunigung der Verfahren“ betreffe. „Zuständig dafür ist die Umweltministerin, bei der Helga Krismer nochmal urgieren sollte“, so Edlinger.

APA

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