„Kein Bundesland ausgenommen“

20. September 2024

Kelag-Spitze verteidigt Windkraft-Ausbau. „Gegenwind“ durch neue Plattform.

Während vom Branchenverband der Stromerzeuger der Bedarf an Windkraftanlagen bis 2040 noch höher beziffert wird als im integrierten österreichischen Netzinfrastrukturplan (ÖNIP), steht in Kärnten eine Volksbefragung zu einem Verbot dieser bevor. Seitens der Kelag will sich Vorstand Danny Güthlein der öffentlichen Diskussion darüber stellen: „Ein sachlicher, faktenbasierter Dialog ist in der Vergangenheit nicht gelungen. Wir müssen weg von Darstellungen getrieben von Angst und Vorurteilen.“

Güthlein verweist auf ein Referendum in der Schweiz vom Juni, bei dem rund 70 Prozent der Bürger für die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien stimmten und ein dazu vom Parlament beschlossenes Gesetz befürworteten. Im Erneuerbaren-Mix komme aufgrund der „Winterlücke“, die sich produktionsbedingt bei Photovoltaik und Wasserkraft auftue, der Windenergie eine Schlüsselrolle zu.

„Wenn die Energiewende gelingen und das System leistbar bleiben soll, müssen wir auch die Nutzung der Windkraft ausbauen. Und aus Netzgründen und weil jede transportierte Kilowattstunde Strom Geld kostet, kann sich kein Bundesland dabei zurücknehmen. Es braucht eine faire Verteilung“, so Güthlein. In Kärnten sei der Ausbau aus technischer Sicht in etwa 10 Prozent der Gemeinden ein Thema. Die im ÖNIP für Kärnten festgehaltenen 1,6 Terawattstunden Windstrom würden etwa 150 Windrädern entsprechen.

Von „Halbwahrheiten“ spricht hingegen die neu gegründete, parteiunabhängige Plattform „Gegenwind in Kärnten“, ein Zusammenschluss von Bürgerinitiativen, die schon bisher im Lavanttal und in den Nockbergen gegen die Errichtung von Windrädern auf Almen aufgetreten sind. Zweck sei die koordinierte Information der Bevölkerung „über die massiven negativen Aspekte der Windenergie“.

Kleine Zeitung

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