Alternative Biogas im Aufwind

7. Juli 2022

Biogas entsteht, wenn pflanzliche oder tierische Biomasse vergärt, also von Mikroorganismen ohne Sauerstoff zersetzt wird. Je nachhaltiger die Rohstoffe, desto nachhaltiger kann Biogas sein. Aus einer Tonne Bioabfall entstehen durchschnittlich 100 Kubikmeter Biogas. Heute wird die in Biogas gespeicherte Energie kommerziell in Wärme, Strom, Treibstoff oder Biomethan umgewandelt. Biogas ist speicherbar und kann fossile und umweltschädliche Brennstoffe, wie Kohle, Erdöl oder Erdgas, ersetzen.

In Österreich besteht der Rohstoff-Mix nach Angaben des Kompost & Biogas Verbandes durchschnittlich zu 49 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen. Dazu kommen 25 Prozent Wirtschaftsdünger (Gülle, etc.), 13 Prozent biogene Abfälle und 13 Prozent Reststoffe aus Landwirtschaft und Industrie. Gereinigtes Biogas kann in Erdgasleitungen oder in dafür vorgesehene Fahrzeuge eingespeist werden. Durch die Verbrennung von Biogas kann in Kraftwerken elektrischer Strom erzeugt werden.

Warten auf das Gesetz

In Österreich wird der Großteil des produzierten Biogases nach Angaben des Kompost & Biogas Verbandes verstromt. Im Jahr 2020 erzeugten 84 Prozent der rund 300 Biogasanlagen 570 Gigawattstunden Strom. Umgerechnet ist das etwa ein Prozent des Stromverbrauchs der Österreicher und Österreicherinnen.

Der Trend gehe hin zu Biomethan-Anlagen. Die 15 Anlagen, die derzeit in Betrieb sind, sollen sich in den nächsten Jahren verfünffachen. Das soll das Erneuerbares-Gas-Gesetz möglich machen, das derzeit noch in regierungsinterner Abstimmung ist. Das Gesetz könnte für einen kräftigen Investitionsschub sorgen. Mittelfristig könne der Biomethan-Anteil des Gasverbrauchs in Österreich von 0,15 Prozent auf 10 Prozent steigen. Langfristig seien 20 Prozent möglich. / (red.)

Wiener Zeitung