Steigende Kosten und Lieferkettenengpässe sorgen für ein dickes Fragezeichen hinter den Plänen zur Inbetriebnahme des nördlichsten Ölfelds der Welt. Der staatlich kontrollierte norwegische Energiekonzern Equinor verschob den Termin für eine maßgebliche Investitionsentscheidung von Dezember um vier Jahre auf Ende 2026.
Das Unternehmen begründete dies mit gestiegenen Kosten und anderen Unsicherheiten rund um das Offshore-Feld Wisting in der Arktis. Umweltschützer begrüßten die Entscheidung. Für die norwegische Regierung ist sie dagegen ein Rückschlag, denn sie hatte auf mehr Jobs im Öl- und Gassektor gehofft.
„Die Entscheidung bedeutet, dass das Projekt in die unterste Schublade gelegt und weggeschlossen wurde“, sagte Analyst John Olaisen von ABG Sundal Collier. „Das ist ein großer Schlag für die Branche und die Erschließung in der Barentssee.“ Der Leiter von Greenpeace in Norwegen, Frode Pleym, begrüßte die Entwicklung: „Das bedeutet, dass 200 Millionen Tonnen CO2 im Boden bleiben. Das bedeutet, dass die gefährdete und wertvolle Natur in Ruhe gelassen wird.“
APA/ag