2023 wieder mehr Wechsel bei Strom- und Gasanbietern

20. Feber 2024, Wien

Statistik. 345.649 Kunden wechselten den Lieferanten. Die Steigerungsraten divergieren je nach Bundesland.

Der Wettbewerb am Strom- und Gasmarkt nimmt offenbar wieder Fahrt auf. Im Vorjahr haben in Österreich 345.649 Kunden ihren Lieferanten für Strom oder Gas gewechselt. Das sind deutlich mehr als im Jahr 2022, damals wechselten nur 212.004 Privat- und Firmenkunden den Anbieter. 2021 waren es 331.339 Kunden, teilte die E-Control – wie die „Presse“ kurz vermeldete – vorige Woche mit. Die meisten Wechsel gab es 2023 in Niederösterreich.

„Nach Auslaufen der Bindefrist haben viele die Chance genutzt, bei einem Lieferantenwechsel wieder bares Geld zu sparen und einen neuen Anbieter zu wählen“, sagte E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch. Einen neuen Stromlieferanten suchten 245.998 Kunden (davon 198.586 Haushalte), deutlich weniger wechselten den Gasanbieter (99.651 Kunden, davon 93.006 Haushalte). Ergebnis: eine Wechselrate von 3,9 Prozent bei Strom und von 7,9 Prozent bei Gas.

Die meisten Wechsel gab es sowohl bei Strom als auch Gas in Niederösterreich, und zwar mit 10,6 Prozent bzw. 92.578 Stromkunden sowie 14,9 Prozent bzw. 42.075 Gaskunden. „Die Wechselraten in Niederösterreich stellen die höchsten je in einem Bundesland erreichten Wechselraten seit Liberalisierungsbeginn dar“, so Urbantschitsch. Das zeige auch, dass die Kunden mittlerweile deutlich sensibler auf Preise reagierten.

Viele Wechsel des Stromlieferanten gab es auch in Wien mit 4,2 Prozent (68.344 Kunden) und Oberösterreich mit 3,2 Prozent (33.834 Kunden). Bei Gas folgten Oberösterreich (8,0 Prozent bzw. 10.676 Kunden) und die Steiermark (7,2 Prozent bzw. 4677 Kunden) auf Platz zwei und drei. Die geringsten Wechselraten gab es jeweils in Vorarlberg (1334 Stromkunden, 596 Gaskunden).

Die Strom- und Gasrechnung besteht aus drei Komponenten: dem reinen Energiepreis – nur hier ist ein Anbieterwechsel möglich –, den standortgebundenen Netztarifen sowie Steuern und Abgaben. (Apa)

Die Presse

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