Gestiegene e-Mobilität

23. September 2024

Aktuelle Daten bescheinigen starkes Interesse an alternativen Antrieben

Mehr als 18 Prozent aller neu zugelassenen Pkw in Niederösterreich waren bereits im Jahr 2023 ausschließlich elektrisch unterwegs. Mit den Neuanmeldungen im ersten Halbjahr 2024 ist der e-Anteil am Pkw-Gesamtbestand auf mittlerweile drei Prozent gestiegen. Die Zulassungszahlen für Elektrofahrzeuge entwickeln sich positiv: „Der Anstieg des e-Anteils von etwa 30 bis 60 Prozent jährlich zeigt den Aufwärtstrend“, erklärt Matthias Komarek, e-Mobilitätsexperte der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich und führt aus: „Vor allem sind es nicht nur Privatpersonen, sondern auch Gemeinden und Unternehmen, die zunehmend auf Elektromobilität setzen.“ Vorbildwirkung Die Jahre von 2017 bis 2023 zeigen, dass sowohl Privatzulassungen als auch Zulassungen der öffentlichen Hand in NÖ signifikant über dem österreichischen Durchschnitt liegen. Insbesondere Gemeinden nehmen eine Vorbildwirkung ein: mit dem eigenen Fuhrpark und mit Projekten für die Bevölkerung. Die Entwicklung von e-Carsharing und e-Fahrtendiensten in NÖ zeigt ebenso eine vielversprechende Tendenz. Über 120 Projekte in mehr als 100 Gemeinden sind bereits umgesetzt, wobei der Großteil auf das e-Carsharing entfällt. Matthias Komarek sieht vor allem bei e-Fahrtendiensten Potenzial: „Diese Initiativen stellen eine bedeutende Ergänzung zum öffentlichen Verkehr dar und tragen dazu bei, die Anzahl der privaten Pkws – dort wo möglich – zu reduzieren. Zudem haben diese Projekte auch noch eine starke soziale Komponente, da nicht (mehr) so mobile Menschen (wieder) ins Gemeindeleben integriert werden!“ Fakten und Mythen zu ElektroautosKosteneffizienz und Wirtschaftlichkeit: Elektroautos haben zwar höhere Anschaffungskosten, diese amortisieren sich aber durch niedrigere Betriebskosten schnell. Einsparungen ergeben sich durch fehlende Steuern, attraktive Förderungen & geringere Wartungskosten.

Alltagstauglichkeit und Reichweite: Elektroautos eignen sich für die meisten täglichen Fahrten und bieten mit 200 bis 300 km und mehr ausreichende Praxisreichweite für den Großteil der Strecken. Die durchschnittliche tägliche Wegstrecke liegt unter 40 Kilometer! Schnellladestationen und gute Infrastruktur erleichtern längere Fahrten und Urlaubsreisen.

Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit: Elektroautos sind umweltfreundlicher als Autos mit Verbrennungsmotoren, da sie wesentlich effizienter sind und viel weniger emittieren. Selbst erzeugter Strom kann genutzt werden, das reduziert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

Ladeinfrastruktur und Verfügbarkeit: Der überwiegende Großteil der Ladevorgänge findet zu Hause oder am Arbeitsplatz statt, zudem wird die öffentliche Ladeinfrastruktur stetig ausgebaut. Das Stromnetz in NÖ/Österreich ist in einem guten Zustand und wird ausgebaut. Bei entsprechender Ladeplanung kann das Elektro-Auto zur Entlastung des Stromnetzes beitragen und mit erneuerbaren Stromüberschüssen geladen werden. Die zeitliche Flexibilität ist im Unterschied zum Stromverbrauch bei der Heizung oder Warmwasserbereitung ein Vorteil. Würden alle Autos elektrisch fahren, wird zwar 15 bis 20 % mehr Strom verbraucht, dies ist jedoch durch den Ausbau von Photovoltaik, Windkraft usw. machbar.

Kronen Zeitung