VKW-Ausstieg aus Energieinstitut gefordert

19. Juli 2021

Schwarzach Vorarlbergs Solarbranche ist im Aufruhr. Schon länger rumort es, weil sich der landeseigene Energiedienstleister Illwerke-VKW immer stärker in der Fotovoltaik-Branche engagiert. Als sich die VKW bei einem PV-Mitbewerber einkaufte, reichte es Vertretern der Branche. Sie richteten einen offenen Brief an die Landesregierung als Eigentümervertreter, indem sie forderten, dass sich die Illwerke-VKW aus dem PV-Markt zurückziehen. Außerdem soll das Elektrizitätsnetz ausgebaut werden. Und Forderung Nummer drei: „Rückzug aus dem Energieinstitut, das immer wieder die Angebote der Illwerke-VKW-Gruppe in den Vordergrund stellt.“ Das Institut wehrt sich gegen diese Darstellung: Man sei immer ein verlässlicher Partner der Branche gewesen.


Die Solarbranche möchte sich nun organisieren. Zwei Vertreter der 18 Firmen, die den offenen Brief unterschrieben haben, kündigten an, einen Verband zu gründen. Der offene Brief samt großer Pressekonferenz sei erst der Anfang, gibt sich Andreas Müller von Hansesun kämpferisch. Er spricht von Wettbewerbsverzerrung, Markt- und Datenmissbrauch. Man werde alle juristischen Mittel nützen. Illwerke-VKW widersprechen dieser Darstellung entschieden (die VN berichteten). Was in der Aufregung etwas unterging: Auch die Beteiligung der VKW am Energieinstitut ist der Branche ein Dorn im Auge. „In Newslettern wird immer wieder auf Illwerke-VKW-Projekte verlinkt. Auch auf der Homepage stehen diese Projekte im Vordergrund. Wir wollen mit unserer Forderung das Energieinstitut stärken“, betont Müller. Man kritisiere nicht die Arbeit des Instituts, sondern das permanente Naheverhältnis zur VKW. Folgerichtig müsse auch die Raiffeisenbank aussteigen.


Energieinstitut kontert
Aus dem Energieinstitut heißt es auf VN-Anfrage: „Wir verstehen die Angst und den Frust vor einem neuen, starken Mitbewerber. Warum sich der Ärger auch gegen das Energieinstitut richtet und Vertreter der Branche den Rückzug eines zentral wichtigen Partners aus unserem gemeinnützigen Verein fordern, können wir aber nicht nachvollziehen.“ Das Institut sei seit 20 Jahren Partner bei der Einführung von Fotovoltaik im Land. „Zum Beispiel durch das Mitinitiieren der ersten Bürgerbeteiligungsanlagen“, erläutert Energieinstituts-Chef Josef Burtscher. Durch Aktionen zwischen 2010 und 2014 seien über acht Millionen Euro Investitionsvolumen in die heimische PV-Wirtschaft ausgelöst worden. Außerdem plane man umfassende Kommunikationsmaßnahmen zur Energieautonomie und den PV-Zielen, was Werbung für die ganze Branche sei. Gäbe es die Unterstützung von Illwerke-VKW nicht, könne man solche Aktivitäten nicht durchführen.

Vorarlberger Nachrichten

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