Preisausschläge. Während die Kosten für Konsumenten stark gestiegen sind, schreibt zumindest ein Teil der Unternehmen satte Gewinne. Nun könnte es darauf eine Sondersteuer geben.
Teures Gas, teurer Strom, teurer Sprit. Nach Berechnung der Österreichischen Energieagentur war Haushaltsenergie im März um insgesamt 42 Prozent teurer als im Jahr davor. Derweil steigen international die Profite der Energiekonzerne. Viele Konsumenten fühlen sich abgezockt. Bei näherem Hinsehen zeigt sich aber ein differenzierteres Bild in der Branche (siehe Grafik). Der KURIER hat recherchiert, woran die teils massiven Unterschiede liegen.
Die Großhandelspreise sind im Vorjahr stark gestiegen. Zunächst, weil die Nachfrage mit dem Auslaufen der Corona-Beschränkungen in vielen Ländern deutlich zulegte. Der Ukraine-Krieg hat zu einem weiteren Ausschlag geführt.
Sondersteuer
Die EU-Kommission hat den Mitgliedsstaaten Vorschläge gemacht, wie sie die Verbraucher entlasten können, ohne den Wettbewerb zu verzerren. Darunter findet sich neben Beihilfen und Zuschüssen auch die Möglichkeit von Sondersteuern auf unerwartete Profite (sogenannte „windfall profits“). Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat sich zuletzt dafür ausgesprochen, das Finanzministerium prüft den Vorschlag (siehe unten).
Die Energieversorger argumentieren, dass sie die Gewinne für Investitionen in den Erneuerbaren-Ausbau brauchen. Auch profitiere der Staat als Miteigentümer sowohl von der Dividende als auch von der mit den Umsätzen gestiegenen Steuerleistung.
Kurier