Energiepreise. WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr vermisst einen Masterplan für den Herbst und mehr Anreize für das Energiesparen. Ein Mittel gegen die hohen Gaspreise wäre für ihn ein Nachfragekartell in der EU
In Wien tagte gerade der Nationale Sicherheitsrat wegen der aktuellen Probleme bei den Gaslieferungen, als Gabriel Felbermayr, Direktor des Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) in St. Pölten bei der Veranstaltung „Wirtschaftsbund Inside“ zum selben Thema befragt wurde. Einer seiner Ratschläge an die Führungsspitze des Staates: „Ich würde der Regierung raten, setzt euch zusammen zu einer Klausur.“
Das Ergebnis müsste ein Masterplan für den Herbst sein, mit strategischen Leitlinien für die Wirtschaft und die Bevölkerung. „Es ist klar, dass man da auch eine gute, kluge Kommunikationsstrategie braucht, die mehr sein muss, als nur den Leuten zu sagen, im Winter wird es kalt.“ So kenne er zum Beispiel keine wirklichen Notfallpläne, falls das Gas nicht mehr fließt.
Im Vergleich werde in Deutschland von Minister Robert Habeck von den Grünen viel offensiver und klarer kommuniziert, auch wenn dort die Probleme für die Wirtschaft ähnlich sind und es ebenfalls noch keine richtige Planungssicherheit gebe. Dort wäre allerdings auch sehr rasch auf das Energiesparen im privaten Bereich hingewiesen worden.
Kurier