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Stadtwerke-Chef sagt aus

18. Jänner 2023

Die U-Kommission zur Wien Energie wurde mit der Befragung von Peter Weinelt fortgesetzt.
Im Wiener Rathaus ist am Montag die U-Kommission zur Wien Energie fortgesetzt worden. Auf dem Programm standen die Auftritte zweier prominenter Zeugen. Geladen waren der Geschäftsführer der Wien Energie, Michael Strebl, und der stellvertretende Direktor der Stadtwerke, Peter Weinelt. Damit wird das Geschehen rund um die Megakredite für den Versorger erstmals direkt beleuchtet. Bisher waren nur sachkundige Branchenexperten am Wort.

Weinelt ist auch Aufsichtsratschef der Wien Energie. Seine Befragung sorgte bereits im Vorfeld für Diskussionen und Spekulationen, da die Gebarung ausgegliederter Unternehmen selbst nicht von dem Gremium geprüft werden kann. Dies verbietet die Stadtverfassung.
Der Vorsitzende der Kommission, der Richter Martin Pühringer, erläuterte zum Auftakt am Montag, dass es möglich sei, dass er so manche Frage aus diesem Grund nicht zulassen werde. Dies sei aber im Einzelfall jeweils zu prüfen, betont er. Weinelt, so erklärte der Vorsitzende, könne sich zudem entschlagen, wenn er Geschäftsgeheimnisse preisgeben müsse.
Der Stadtwerke-Direktor skizzierte zunächst kurz die Situation der Märkte im Vorjahr. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine sei es hier zu massiven Veränderungen – mit teils tausendprozentigen Preisanstiegen – gekommen. Damals sei auch erstmals ein physikalischer Lieferengpass und nicht nur hohe Preise im Raum gestanden, so Weinelt. Dies sei vorher nie der Fall gewesen.

Wiener Zeitung

Der umstrittene Schatz von Molln

18. Jänner 2023, Molln in Oberösterreich

Molln in Oberösterreich könnte, wenn sich die Vermutungen erhärten, in den nächsten Jahren einen wichtigen Beitrag zur Gasversorgung des ganzen Landes leisten. Eine Probebohrung wäre nötig. Es regt sich aber Widerstand.

An die 22 Milliarden Kubikmeter Erdgas werden nahe der oberösterreichischen Marktgemeinde Molln (siehe Grafik) in etwas 2000 Metern Tiefe vermutet. Das legen seismologische Daten nahe. Ob sich dort tatsächlich so viel Gas befindet, will nun das Unternehmen ADX Energy mithilfe einer Probebohrung ergründen. Doch es formiert sich Widerstand.

Viele Bürger fühlen sich schlecht bis gar nicht informiert. Zu einer Versammlung am Sonntag, zu der Bürgermeister Andreas Rußmann (SPÖ) geladen hatte, sind rund 100 Personen gekommen. Der Informationsgewinn sei gering gewesen, ADX sei Details bisher schuldig geblieben, hieß es.

22 Milliarden Kubikmeter – das wäre einer der größten Gasfunde der vergangenen Jahrzehnte in Österreich. Und das just zu einem Zeitpunkt, wo dringend nach Ersatz für Pipelinegas aus Russland gesucht wird. Zum Vergleich: Österreichs Gasverbrauch bewegte sich zuletzt relativ stabil zwischen acht und neun Milliarden Kubikmetern pro Jahr. Kam Anfang 2022 noch rund 80 Prozent des benötigten Gases aus Russland, ist dieser Anteil mittlerweile auf gut 20 Prozent gesunken. Mehr Gas aus Norwegen, vor allem aber auch deutlich teureres verflüssigtes Erdgas (LNG) sind an die Stelle russischen Pipelinegases getreten.

Der Standard