Biomethan aus Holz und landwirtschaftlichen Abfällen könnte etwa ein Viertel des heimischen Bedarfs decken
Vergoren. Gas muss nicht aus Russland kommen, es muss nicht einmal fossil sein. Bei der Energieversorgung Margarethe am Moos (EVM) im Bezirk Bruck an der Leitha wird Gas aus landwirtschaftlichen Abfällen gewonnen und ins Netz eingespeist. Der Haken dabei: Wenn die Energiepreise nicht gerade wie derzeit durch die Decke gehen, rechnet sich das betriebswirtschaftlich nicht.
Der Rohstoff kommt von Bauern und der Lebensmittelindustrie, aus einem Umkreis von 30 Kilometern. Unter anderem werden Schalen, Maisschrot, Stallmist und Zwischenfrüchte gebrochen und bei 40 Grad in großen, kuppelförmigen Fermentern unter ständigem maschinellen Rühren vergoren. Dabei steigt Rohbiogas auf, das zur Hälfte aus CO₂ und zur Hälfte aus Methan (CH4) besteht. Letzteres ist chemisch mit Erdgas ident und wird in einem mehrstufigen Prozess ausgefiltert.
Ein Teil des CO₂ wird über eine Rohrleitung an einen nahe angesiedelten Paradeiserzüchter geliefert, wo es die Pflanzen für die Photosynthese brauchen.
Der Rest geht zwar in die Luft, allerdings wird dabei nur CO₂ freigesetzt, das die Pflanzen beim Wachstum aus der Atmosphäre gebunden haben. Dasselbe Muster, nach dem Biomasse-Anwendungen wie etwa Pelletsheizungen als klimaneutral gelten. „Der letzte Schritt“ wäre eine CO₂-Verflüssigungsanlage anzuschließen, um es etwa an die Getränkeindustrie zu verkaufen, so EVM-Geschäftsführer Stefan Malaschofsky. Dafür fehlt bislang aber ein Geschäftspartner.
Kurier