Klimawandel. Kohlekraft ist ein Hauptverursacher der Erderwärmung, dennoch bauen einige Länder sie massiv aus. Andere Staaten wollen dem „schwarzen Gold“ zwar den Rücken kehren – das Wie ist aber offen
Die Einstufung von Atomstrom und Gas als „grüne Energien“ durch die EU-Kommission (siehe unten) dürfte Boris Johnson freuen – wälzt der britische Premier doch Pläne, zum Erreichen der Klimaziele neue Kernreaktoren zu errichten. Für Kohle, einen anderen bedeutenden wie umstrittenen Energieträger, hat der Konservative dagegen kaum mehr etwas übrig; bei der Weltklimakonferenz in Glasgow hörte er im November gar die „Totenglocken“ für den fossilen Rohstoff läuten.
Nicht nur aus Johnsons Sicht hat Kohle als Relikt aus industriellen Vorzeiten ausgedient: Mehr als 190 Staaten wollen spätestens ab den 2040er-Jahren gänzlich darauf verzichten, auch Österreich. Grund ist der tiefe CO₂-Abdruck, den Kohle hinterlässt. Die Energiegewinnung durch ihre Verbrennung ist der größte Einzelfaktor bei der Erderwärmung und macht unterschiedlichen Schätzungen zufolge ein Drittel bis die Hälfte aller CO₂-Emissionen aus.
Kurier